Emotionsgipfel gegen Stuttgart

Die Anspannung bei uns war riesig vor dem Heimspiel gegen den VfB Stuttgart. Bei einer Niederlage hätten wir nur noch Außenseiterchancen auf den Klassenerhalt gehabt. Nun sind wir Grün-Weißen wieder voll im Rennen, mit den Punkten und der Tordifferenz. Nicht mehr und nicht weniger. Dennoch war der Sieg gegen den VfB hart erkämpft und wahnsinnig emotional.

IMG_7966Die Emotionen waren schon vor dem Anpfiff greifbar – als der Bus mit der Mannschaft zum Stadion fuhr und am Osterdeich von hunderten Fans mit Beifall und Sprechchören begrüßt wurde. Schön war auch das Bühnenprogramm der “Afterburner”. Dazu passte das sonnige Mai-Wetter. Da vergaß man schon fast, dass viele von uns frühen Feierabend oder Urlaub nehmen mussten, um beim vorletzten Heimspiel der Saison dabei sein zu können.

Im Stadion ging es so weiter: Auch im Norden oder Westen war es nicht angesagt, zu sitzen. Wir standen überall – wie in besten Champions League-Zeiten. Die Stimmung war wie elektrisiert. Der Ball wurde zur Führung reingeschrien, die Ernüchterung nach dem Ausgleich spürbar. Mitten in die Drangphase des VfB dann die glückliche Führung durch einen abgefälschten Lupfer von Yatabare, der sonst keinen Abnehmer gefunden hätte. Der eingewechselte Öztunali traf zum psychologisch wichtigen Zeitpunkt direkt vor der Pause.

IMG_7974Selbst jetzt war allen klar: Das Spiel ist noch nicht gewonnen. Sollten wir schnell den Anschlusstreffer bekommen, wäre das Spiel wieder offen. So kam es auch. Werder aber suchte sein Heil in der Offensive und kam durch ein Tor von Pizarro und den zweiten Treffer von Bartels zum 5:2. Dann traf auch noch der eingewechselte Ujah, der am Ende sogar noch auf 7:2 hätte stellen können – aber nur den Pfosten traf. Das wäre auch zuviel des Guten gewesen. Der Sieg war enorm wichtig und macht Mut für die letzten beiden Spiele. Gewonnen ist noch nichts, aber das Schlimmste vorerst abgewendet.

Das Spiel, in dem vor allem Gebre Selassie und Junuzovic bis zum Umfallen kämpften, ging allen Grün-Weißen und den überraschend vielen Stuttgartern (geschätzt rund 1.000 – trotz Boykotts) an Herz und Nieren. Für den neutralen Zuschauer war es ein torreiches Spiel mit offenem Visier.

IMG_7986Die Rahmenbedingungen waren aber nicht nur glücklich: Grundsätzlich bleibt unsere Kritik an der Ansetzung der Partie bestehen. Wir hätten genauso gut am Freitag oder Samstag spielen können. Der Montag ist insbesondere für die Anhänger des VfB eine Zumutung gewesen. Während man am Freitag mit Feierabend am Mittag noch die Partie an der Weser hätte verfolgen können, war am Montag ohne Urlaub kaum etwas zu machen. Die vielen Plakate und Sprechchöre bei diesem und anderen Spielen gegen die geplante Ausweitung der Montagsspiele und die Zersplitterung der Spieltage war richtig. Wir haben uns als Fanclub nicht zuletzt mit einem Doppelhalter ebenfalls klar positioniert: “We don´t like mondays” – auch wenn ein 6:2-Sieg dabei raussprang.

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