2007: Das niederländische Jahr

Im Jahr 2007 führte uns der damalige UEFA-Cup gleich zweimal in die Niederlande. Werder spielte im Amsterdam und Alkmaar. Erstes Highlight des Jahres war aber unser zweites Ahoi-Crew-Hallenturnier auf Kunstrasen in Sutthausen. Das Turnier, an dem erneut mehrere Fanclubs anderer Vereine aus Nord- und Westdeutschland teilnahmen, wurde wieder ebenso gut angenommen, wie der anschließende gemütliche Teil des Abends im Grünen Jäger.

Apropos Grüner Jäger: Hier war im Sommer 2007 auch der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Ralf Kleinfeld bei uns zu Gast, der über die Schnittstelle zwischen Sport und Politik vortrug und von seiner Leidenschaft zum MSV Duisburg berichtete. Auf dieser Versammlung wurde Gründungsmitglied Joost E. Wünkhaus zum Vorsitzenden des ältesten und größten Osnabrücker Werder-Fanclubs gewählt.

JD800975Richtiges Biergartenwetter erwartete rund 20 Werder-Fans in der Sommerpause beim Besuch der Warsteiner Brauerei. Gemeinsam mit dem Fanclub „Werder-Freunde Sauerland“, in dem mittlerweile auch zwei ehemalige Ahoi-Crew-Mitglieder, die im Sauerland beheimatet sind, sich organisiert haben, nahm man an einer Führung durch die Brauerei teil. Nach einer Fahrt über das Gelände und einer geselligen Runde auf der Besucherterrasse der Brauerei ging es zum nächsten Supermarkt, wo Grillgut und Getränke organisiert wurden. Im Anschluss an eine gepflegte Bolzrunde in Hoinkhausen wurde am dortigen Sportplatz gegrillt, ehe es für die Ahoi-Crew zurück nach Osnabrück ging.

JD801718Am Jahresende besuchte der Fanclub in großer Runde den Griechen Hellas hinter dem Osnabrücker Bahnhof. Diese Weihnachtsfeier zum Jahresabschluss kam gut an, wurde in den folgenden Jahren wiederholt und ist mittlerweile gute Tradition für die Ahoi-Crew.

CIMG0772Für unsere Mitglieder Alex, Viola und Henrik war der Besuch der traditionellen Werder-Weihnachtsfeier mit den Profis im Weserstadion sicherlich ein Highlight des Jahres 2007. Damals erhielt die Ahoi-Crew drei Karten für das Treffen mit Spielern und Verantwortlichen in den VIP-Räumen der Ostkurve.

Fußballerische Highlights des Jahres waren die UEFA-Cup Spiele Werders in den Niederlanden. Nach dem Aus in der Champions League im Dezember 2006 traf Werder durch den dritten Platz in der Gruppenphase der Königsklasse im Februar im UEFA-Cup auf Ajax Amsterdam. Nach Werders 3:0 im Hinspiel in Bremen begleiteten wir die Mannschaft zum Rückspiel in die Amsterdam Arena. Die Karten hatten wir natürlich schon vor dem Hinspiel und nicht aufgrund der guten Ausgangslage. Auf dem Weg nach Amsterdam wurden wir an der Grenze der obligatorischen Einreisekontrolle für Fußballfans aus Deutschland unterzogen, konnten aber weder mit Drogen noch mit Pyrotechnik dienen und daher nach dem Abgleich der Personalausweisdaten weiter nach Amsterdam durchstarten, wo wir auf einem mit Bauzäunen abgeriegelten Parkplatz unsere Fahrzeuge abstellen konnten. Die Polizei befürchtete anscheinend Krawalle zwischen deutschen und niederländischen Fans. Dazu kam es zum Glück nicht. Vielmehr haben wir die niederländischen Fans auf unseren Reisen immer als besonders herzlich und weltoffen empfunden, wie abseits des Fußballs als Touristen auch.

JD800788Die Amsterdam Arena, das Stadion mit der direkten Autobahnzufahrt unter das Stadion, war beeindruckend. Die Stimmung war es auch. Amsterdam spielte mutig und erreichte mit einem 3:1-Sieg fast die Überraschung gegen Werder. Daher gab es, im Fußball leider selten, nach dem Abpfiff sogar Standing Ovations der Bremer Fans für beide Teams. Werder erhielt Beifall für das Weiterkommen, die Mannschaft für Ajax für den aufopferungsvollen Einsatz.
In der Rückschau haben wir damals schon zwei geniale Teams gesehen. Insbesondere die Mannschaft von Amsterdam und der Schiedsrichter waren schon die Crème de la Créme des europäischen Fußballs.

Hier die damalige AufsJD800803tellung:

Ajax: Maarten Stekelenburg, Roger, Hedwiges Maduro, Jaap Stam, Johnny Heitinga, Wesley Sneijder, George Ogararu, Leonardo, Kenneth Perez, Klaas Jan Huntelaar, Ryan Babel (Coach: Henk ten Cate)

Werder: Tim Wiese, Petri Pasanen, Per Mertesacker, Naldo, Pierre Womé, Torsten Frings, Daniel Jensen, Tim Borowski, Diego, Miroslav Klose, Hugo Almeida (Coach: Thomas Schaaf)

Schiedsrichter: Howard Webb

Ohne Hugo Almeidas zwischenzeitliches 1:1 wäre Werder wohl schon an diesem Donnerstagabend aus dem UEFA-Cup gepflogen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Nur eine Runde später ging es im Viertelfinale wieder in die Niederlande: Werder traf auf das Überraschungsteam AZ Alkmaar. Die Ahoi-Crew war mal wieder dabei. Das Hinspiel fand auswärts statt. Nach dem Einreiseprozedere, ähnlich dem nach Amsterdam, konnten wir uns in Alkmaar frei bewegen, waren jedoch für einen Besuch des berühmten Käsemarktes zu spät dran. Daher besuchten wir den Fanshop am Stadion und begaben und früh in die Arena. Das Stadion ist mit relativ geringen Mitteln gebaut worden und ist dafür trotzdem gut gelungen. Mit Klatschpappen machte das Heimpublikum Stimmung. Es dröhnte und war richtig laut. Die Gästefans waren es wie gewohnt auch. Am Ende stand ein 0:0 vor etwas mehr als 16.000 Zuschauern. Das dürfte dem damaligen Trainer von AZ nicht geschmeckt haben: Louis van Gaal.

Funfact: Ein Teil der Ahoi-Crew-Gruppe, die mit nach Alkmaar fuhr, war am Wochenende vor der Partie in den Niederlanden mit Werder auswärts in Cottbus. Auch diese Partie endete 0:0. Damit legte dieser Teil der Gruppe 1.600 Kilometer binnen sechs Tagen zurück und sah dabei kein einziges Tor.

 

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Immerhin durften wir in Cottbus noch einen Tiefpunkt der Evolution miterleben: Nach dem Spiel im „Stadion der Freundschaft“ versorgten wir uns vor der Rückfahrt noch mit Verpflegung in einem Supermarkt am Stadtrand der brandenburgischen Metropole. Vor dem Supermarkt sprach uns ein Cottbus-Anhänger ohne Haare und mit Springerstiefeln an, ob wir denn beim Spiel gewesen wären und ob denn der dunkelhäutige Cottbusser Angreifer wieder nicht getroffen hätte (Francis Kioyo, Anm. d. Verfassers). Nach seinem Monolog gegen Ausländer im deutschen Fußball stolzierte der Brandenburger schnurstracks zum türkischen Verkaufsstand und bestellte sich einen Döner.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Mehr Widerspruch als diese Symbolik konnten wir verbal gar nicht leisten. Dementsprechend fuhren wir lachend mit offenem Fenster an dem Energie-Anhänger vorbei vom Parkplatz. Weit nach Mitternacht erreichten wir Osnabrück.

Schreibe einen Kommentar