Er prägte Werder: Besonderer Geburtstag von Ex-Präsident Ries

Es gibt nur wenige Menschen, die in fünf Jahrzehnten ehrentlich engagiert waren oder sind. Bei Alfred Ries war dies der Fall. Der jüdische Fußballer trat als Kind dem Fußballverein Werder bei, wurde Obmann der Fußball-Abteilung und 1923 erstmals Präsident des damals noch kleinen Klubs. Dieses Amt hatte es bis 1931 mehrfach inne. In seine Präsidentschaft fiel, nach mehreren Platzwechseln, das Weserstadion als neuer Stammsitz des Vereins. Nach seinem Weggang aus Bremen während der NS-Zeit, in der der Jude Ries seine Eltern Eduard und Rosa verlor, die im Konzentrationslager Theresienstadt ermordet wurden (Stolpersteine erinnern an Sie in der Parkstraße/Ecke Schwachhauser Heerstraße), kehrte Ries 1946 nach Bremen zurück.

Alfred Ries als Vertreter des DFB beim Pokalfinale 1953 in Düsseldorf (Bildquelle: Vereinsarchiv Rot-Weiß Essen).

Er wurde wieder Vereinspräsident und engagierte sich im Deutschen Sportbund und Deutschen Fußballbund. Mit dem beruflichen Wechsel in den diplomatischen Dienst, unter anderem als Botschafter Deutschlands in Liberia, verließ Ries Bremen erneut. Zehn Jahre später, 1963, kam er zurück und übernahm ein letztes Mal das Präsidentenamt bei Werder – und zwar bis zu seinem Tod 1967. Die Einführung der Bundesliga, die Meisterschaft Werders 1965 und der Gewinn der Deutschen Amateurmeisterschaft 1966 fielen in diese Phase.

Mit Alfred Ries wäre ein großer Werderaner heute 125 Jahre alt geworden, der Werder Bremen über Jahrzehnte begleitete und prägte – trotz aller Widerstände von Rassismus bis Krieg.

Zum Gedenken an Alfred Louis Ries wurde 2017 eine Gedenkplakette auf dem Jüdischen Friedhof in Bremen-Hastedt installiert. 2018 wurde der Rasenplatz vor der Westkurve des Weser-Stadions in Alfred-Ries-Platz umbenannt. Für 2023 ist ein Wandbild zu Ehren von Werders Ehrenmitglied und Ehrenpräsident im Bereich der Ostkurve geplant.

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