Letztes Heimspiel 2022: Gedenken, Essen, Leipzig

Kein “Leipziger Allerlei”, dafür aber Bremer Spezialitäten gab es anläßlich des letzten Heimspiels des Jahres 2022 vor der Partie gegen RB. Nach der frühen Anreise aus Osnabrück war der Ausflug ins Lokal Schüttinger ein geselliger Abschluss des Fußballbundesligajahres.

Nicht nur Werder als Gesprächsthema: Gemütliches Beisammensein im Schüttinger am Rande der Böttcherstraße.

Außerdem wurde der 84. Jahrestag der Reichspogromnacht am 9. November zum Anlass genommen, die Stolpersteine von Hugo Grünberg und seiner Frau Klara (genannt Käthe) zu besuchen und zu putzen. Die Ahoi-Crew hatte im Sommer die Patenschaft für den Stolperstein des früheren Werder-Mitglieds Grünberg übernommen, der im Sommer 2022 in der Isarstraße 33 in der Bremer Neustadt verlegt wurde. Hugo Grünberg, dessen Familie aus Ostfriesland stammt, wurde 1920 Mitglied beim SV Werder und war für die Grün-Weißen als Schiedsrichter aktiv. Er wurde 1941 mit seiner Frau, die er erst ein Jahr zuvor geheiratet hatte, nach Minsk deportiert und dort ermordert.

Nicht vergessen: Werders früherer Schiedsrichter des SV Werder Bremen, Hugo Grünberg, und seine Frau Klara (“Käthe”), die von den Nationalsozialisten ermordet wurden.

Die Patenschaft für den Stolperstein von Klara Grünberg haben die Autorinnen und Autoren des Buches “Werder im Nationalsozialismus” übernommen, das im März 2022 erschiedenen war. In dem Buch wurde die Verlegung der Stolpersteine angeregt, die wenige Monate später tatsächlich erfolgte – wie auch im Falle des Steins für Hermann Weinstein, dem Vater von Werder-Mitglied Leo Weinstein. Dessen Patenschaft hat Dr. Christoph Lemke inne.

Das anschließende Bundesligaspiel, das letzte vor der umstrittenen Fußball-Weltmeisterschaft in Katar, zu dem es von Anhängern beider Klubs Spruchbänder gab, bestritt Werder sehr engagiert und mit großem Einsatz. Die bessere Technik, Übersicht und Klasse setzte sich aber, das muss man neidlos anerkennen, an diesem Tag durch. Auch wenn ein später Ausgleich möglich gewesen wäre, so war die 1:2-Niederlage aus sportlicher Sicht leider vertretbar.

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